Warum kann man ein Nachthemd denn nicht als Tagkleid tragen?
Mein kleines Töchterchen hat ein Lieblingsbuch und da hat sie einen außerordentlich guten Geschmack wie ich finde.
Annas Wunschtag von Tanya Stewner und Christiane Pieper ist das schönste Kinderbuch für Mädchen zwischen 4 und 7 Jahren, dass ich je in die Finger bekommen habe. Wir haben es schon gefühlte 100 Mal gelesen.
Im Wesentlichen geht es um ein kleines Mädchen und ihren 5. Geburtstag. Unter anderem bekommt sie zu eben diesem Geburtstag ein rotes Prinzessinnen-Nachthemd, das in der Geschichte eine zentrale Rolle einnimmt. Und jedes, wirklich ausnahmslos jedes Mal äußert Theresa während des Vorlesens den Wunsch nach einem eigenen Prinzessinnen-Nachtkleid. Und jedes Mal muss unbedingt noch ein weiteres Feature eingebaut werden. Es muss Sterne haben, es muss glitzern. Es muss flattern wenn man sich dreht, viele bunte Knöpfe müssen dran…. Schon seit Wochen hatte ich vor ein Nachthemd für sie zu nähen aber auch zunehmend den Eindruck, dass ich sowieso keine Version hinbekomme, die es mit ihren immer ausufernden Vorstellungen dazu aufnehmen könnte.
Nachdem ich im Ausverkauf bei Alfatex einen weißen Batist mit silber-glänzenden Sternen ergattern konnte schöpfte ich Hoffnung. Fehlt nur noch ein passender Schnitt. Und nach ein bisschen Online-Recherche bin ich hier fündig geworden: Pink Chalk Fabrics, ein toller US-Stoffladen mit einem ganz großartigen Blog und einer riesen Auswahl an Download-Schnittmustern hat „Hannah’s Nightgown“ im Programm .
Während eines Papa/Tochter-Wochenendes an der Nordsee habe ich das Nachthemd zusammen gefriemelt und es ging trotzt der vielen Falten erstaunlich zügig. Auf die Reaktion war ich dann ziemlich gespannt. Die Kleene war restlos begeistert. Sie war schlichtweg nicht in der Lage nur eine Sekunde für ein Foto ruhig zu stehen.
Und das war dann die letzte Sekunde, in der das Kleid sauber war:
Aber da darf ich mich dann wahrscheinlich nicht beschweren. Lieber heißgeliebt mit Grasflecken als ungetragen in der hinteren Schrankecke. Dr. Beckmann wird’s richten – hoffe ich jedenfalls.
Viele Grüße
Barbara