{Auf Reisen} Ole Liese und Gut Panker

 In Auf Reisen, Das Leben im Allgemeinen

Pferdewiese
Es gibt Orte, bei deren Anblick wird einem warm ums Herz. So erging es mir, als ich zum ersten Mal mit dem Auto in die Auffahrt des Gutsgeländes von Gut Panker, einem rund 500 Jahre alten Herrenhaus in der holsteinischen Schweiz, einbog.
Auffahrt
Der Weg ist links und rechts von alten Bäumen gesäumt, führt vorbei an Pferdewiesen, einer wunderschönen kleinen Kapelle um dann in der Kurve auf der rechten Seite einen ersten Blick auf den Buchsbaum- und Rosengarten des Gutshofs freizugeben. Ein Paradies.
PferdeKapelleEinfahrtGarten Gut Panker 3Garten Gut Panker 2Garten Gut Panker 4
Mich hat es bei meinem ersten Besuch vor rund 3 Jahren eigentlich nur durch einen Zufall hierher verschlagen. Ich war beruflich unterwegs, nur auf der Durchreise und habe am Abend vorher per Schnellverfahren über ein gängiges Interet-Hotelportal eine Unterkunft gesucht. Gebucht hatte ich einen Nacht in der Olen Liese.

Dieses kleine aber feine Hotel liegt mitten im beschaulichen 80 Einwohner-Dorf, das zur Gutsanlage gehört.
Alte Schule
Der Gutshof selbst wird bis heute privat bewohnt aber rund um den barocken Prachtbau in herrlicher Lage und direkter Ostseenähe befinden eine Vielzahl kleiner Läden und Galerien, die sich in den Remisen und Nebengebäuden der alten Gutsanlage angesiedelt haben.
GlasstudioGartengeschäftPanker DesignGartenmöbel
Hier kann man zwischen Büchern und Geschirr, Rosen und Gartenaccessoires, modernen und maritimen Einrichtungsstücken, Kunst und Gartenmöbeln hindurchschlendern. Herzstück des Dorfs ist aber neben dem Gastronomie- und Hotelbetrieb ein Trakehnergestüt, das mit seinen herrlichen Koppeln und Stallungen das Dorfbild prägt.
HortensienHauseingang
Alle Gebäude des kleinen Dorfs sind liebevoll und stilgetreu renoviert. Wunderschöne Bauerngärten und alte Alleebäume säumen die wenigen Straßen und völlig gleichgültig in welche Richtung man schaut: Überall gibt es Schönes zu entdecken. Ein herrlicher Blick auf das stattliche Gutshaus, auf einen liebevoll hergerichteten Hauseingang, auf  alte Bäume, Wildgänse oder die Pferde auf der Wiese.EIngang Ole Liese
Das Haupthaus der Olen Liese ist ein sehr altes Gebäude, das mit viel Liebe zu einem urigen Restaurant mit feiner Küche ausgebaut wurde.
Essen
Einige Zimmer des Hotels befinden sich ebenfalls hier. Besonders schön aber sind die Zimmer in der alten Schule gegenüber, die heute großzügige und helle Hotelzimmer beherbergt.
Kamin
Die Geschichte der Olen Liese ist eine sehr Sympathische: Nach über 300-jähriger Herrschaft der Rantzaus kaufte der schwedische König Frederik I. im Jahr 1739 Gut Pankau. Er war aus machtpolitischen Gründen mit der Königin Ulrika Elenora verheiratet und ihre Ehe blieb kinderlos. Sein Herz gehörte aber sein Leben lang der hübschen Gräfin Hedwig Ulrike Taube. Mit ihr hatte er 4 Kinder die natürlich von der schwedischen Thronfolge ausgeschlossen waren. Damit sie über seinen Tod hinaus abgesichert waren kaufte er jedem Kind einen Gutshof. Der älteste Sohn Friedrich Wilhelm, der Gutsherr des Guts Panker wurde, war ein beliebter, humorvoller, gütiger und tierlieber Mann. Damit es seinem Pferd „Liese“ auch im Alter gut erging, gab er sie seinem Reitknecht für das Gnadenbrot und der erhielt als Gegenleistung eine Schankerlaubnis. Der Knecht benannte seine Kneipe kurzerhand nach dem Pferd und so entstand vor rund 200 Jahren die „Ole Liese“.
Rückseite Hotelzimmer
Beruflich bedingt habe ich schon viele Hotels in Deutschland gesehen. Und völlig gleichgültig wie viele Sterne sich das jeweilige Haus über die Tür hängen durfte: Nur ganz wenige Aufenthalte habe ich als Genuss empfunden. Aber mein „Burgunder“-Zimmer in der Olen Liese hätte ich am liebsten für Tage nicht mehr verlassen. Dieses Hotel ist absolut professionell geführt, bietet eine tolle Zimmerausstattung, sehr gute Küche und schafft gleichzeitig eine Behaglichkeit, die den Gast vergessen lässt, dass er ein Hotelzimmer bewohnt.  Mehr kann ein Hotel seinen Gästen nicht geben finde ich.
Hotelzimmer BurgunderHotelzimmer Burgunder SitzgruppeHotelzimmer Burgunder Ausblick
Erst vor ein paar Tagen war ich wieder hier. Selbst in dieser Umgebung ist beim Bummeln in den kleinen Geschäften der Österreicher in und mit mir durchgegangen und ich musste ein Knödelkochbuch mitnehmen.
Knödelküche
Nach einem wunderbaren Abendessen ging ich früh ins Bett, schlief so gut wie schon lange nicht mehr und wurde am nächsten Morgen von dem Wiehern der Pferde geweckt.
Wildgänse
Bei offenem Fenster beobachtete ich die Wildgänse auf der Koppel vor meinem Fenster noch eine Weile. Nach einem gemütlichen Frühstück drüben in der Olen Liese, bei dem es mir an nichts gefehlt hat, musste ich viel zu früh wieder weiter. Mit ein bißchen Wehmut fuhr ich auch dieses Mal die lange Auffahrt zurück zur Landstraße. Aber ich werde wiederkommen. Ich bin schließlich schon mehrmals wiedergekommen. Und irgendwann mit meiner Schwester und ihren Pferden denn die Ausritte rund um den Gutshof bis runter ans Meer sollen unglaublich schön sein. Das steht noch als fester Punkt auf meiner Lifelong-To-do-List.
Alte Schule
Für alle, die es einmal auf der Durchreise nach Dänemark oder Fehmarn in die Nähe von Gut Panker verschlägt empfehle ich unbedingt eine kleine Rast und den Bummel durchs Dorf, einen Kaffee und ein Stück Kuchen in der Olen Liese und für alle die ein Wochenende lang auftanken wollen kenne ich keinen schöneren Ort. Lasst es Euch dort gutgehen!
Schild Ole Liese

Weitere Informationen und Bilder zum Gut Panker und zur Olen Liese gibt es hier.

Viele Grüße
Barbara

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Anzeigen von 11 Kommentaren
  • Andrea

    Hallo Barbara,

    tolle Bilder hast Du gemacht! Gegen so einen Kurzurlaub hätte ich auch nichts einzuwenden…

    Das Gut Panker sieht wirklich toll aus. Ich hatte darüber schon einmal in der Landlust vom Nov/Dez 2013 gelesen. In dem Artikel ging es vor allem darum, wie die Trakehner Pferde nach der Flucht aus Ostpreußen auf das Gut gelangten. Sehr schön und sehr bewegend!

  • bluework

    Hallo Barbara, ein toller Bericht, sozusagen Leseurlaub mit Tee. Schöne Sommerzeit noch 🙂

  • Eva

    Oh, das sieht sehr schön aus, vielen Dank für die vielen, tollen Bilder. Das würde mir auch gefallen und auf jedem Fall meinem Mann wegen der Pferde. Unsere Kleine liebt ja alle Tiere. 🙂

  • ines

    Vielen Dank, liebe Barbara, für diesen wundervollen Bericht, da kann man ja schon beim Bilder Anschauen und Lesen deines tollen Berichts entspannen… vielen Dank dafür…. ich habe es sehr genossen.
    Ganz liebe Grüße
    Ines

  • Fränzi

    Als wäre man in einer Zdf-Sonntagabendschmonzette, die wahr geworden ist 🙂 Wer wünscht sich das nicht….also danke für diesen tollen Ausblick und die Empfehlung….sieht ganz toll aus!

    • Barbara

      Schon so ein bißchen, Du hast Recht! Aber es ist schöööön!

  • Regine

    Hallo Barbara, welch ein Glück für mich, dass ich so kurz vor dem Zu-Bett-Gehen noch einmal bei Dir reingeschaut habe. Ich möchte ja am liebsten gleich morgen meinen Koffer packen und zum Gut Panker fahren, um dort die Seele baumeln zu lassen. Dein Bericht – untermalt mit den wunderschönen Fotos – macht ja richtig süchtig danach.
    Danke dafür, dass Du uns Mitmenschen so viel Freude mit Deinem Blog bereitest und Deine knapp bemessene Freizeit opferst. – Bist Du dienstlich auch mal in Meck-Pom unterwegs?
    Liebe Grüße, Regine

    • Barbara

      Liebe Regine,

      Vielen Dank für Deine lieben Worte!! Hab mich sehr darüber gefreut! In Meck Pom bin ich leider selten. Einmal im Jahr vielleicht?! Zu selten eigentlich… Liebe Grüsse Barbara

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