Die Magie der Designwand in Deinem Nähzimmer
Über kurz oder lang kommt für die meisten Patchworker irgendwann das Für und Wider einer Designwand auf. Auch für mich war es immer wieder ein Thema. Brauche ist sowas? Hilft sie mir im kreativen Prozess? Und wo bitte soll ich sie unterbringen? Baut man sowas? Kann man das kaufen? Fragen über Fragen. Fangen wir vorne an:
Was ist eine Designwand?
Eine Designwand ist im Kern ein neutraler Hintergrund an einer Wand, bezogen mit einem Material, an dem Stoff gut hält.
Dort kannst Du Farbkombinationen, Layout-Ideen und einzelne Quiltblöcke arrangieren. Für viele ist es auch der Aufbewahrungsort bereits erstellter Einzelblöcke. Wie ein Maler kannst Du so von Deiner Leinwand zurücktreten und mit etwas Abstand betrachten, ob Dir das Projekt oder der Teilabschnitt, den Du schon erstellt hast, so gefällt. Vor allem hilft es dabei, die Farbverteilung der Blöcke besser zu sehen. Dafür braucht man einfach etwas Abstand.
Wie nutzt mir eine Designwand?
Dieses zurücktreten und mit Abstand darauf schauen ist Gold wert. Ich habe meine Blöcke bisher auf dem Boden ausgelegt. Damit ist der maximale Abstand, den ich zu meinen Quiltwerken schaffen konnte, genau 1,62m. Das ist nicht genug, um bei einem großen Projekt wirklich zu erfassen, ob die Farbverteilung und die Anordnung der Blöcke optimal gewählt ist. Ich schaue mir ja auch keinen Film mit einem Abstand von 1,50 zur Kinoleinwand an.
Nicht zu unterschätzen ist für mich, wie sehr es hilft, immer wieder an der gewählten Anordnung vorbeizulaufen und sie so jedes Mal noch einmal zu überdenken oder innerlich zu bestätigen.
Besonders wenn kleine Kinder oder Haustiere mit Dir zusammen leben, fällt die Fußboden-Methode mehr oder weniger aus. Hier ist eine Designwand besonders hilfreich.
Nicht zu unterstützen ist der Vorteil, dass Du nicht mehr auf allen Vieren auf dem Boden herumrutschen musst. Für mich fast der größte Vorteil von allen ?.
Welche Varianten gibt es?
Im Kern brauchst Du nur eine ungenutzte Wand, die Du gut erreichen kannst, und ein Material, an dem Stoff gut haftet.
Die simple Variante:
Indem Du rundherum ein paar Knopflöcher einnähst, kannst Du Materialien wie Thermolam oder 100%iges Baumwoll-Quiltvlies in der gewünschten Größe mit ein paar Nägeln an die Wand bringen. Dicker Flanell funktioniert ebenfalls wunderbar. Fertig.
Alternativ kannst Du oben ein paar Ösen einschlagen und das Material ansonsten einfach herunterhängen lassen. Eine solche Variante funktioniert sehr gut, wenn Deine Designwand eher klein ist.
Bei größeren Designwänden ist diese Methode weniger gut geeignet. Sie reißen irgendwann aus. Thermolam beginnt zu fransen und muss regelmäßig getauscht werden. Wenn Du aber erst einmal versuchen willst, ob Dir eine Designwand im Alltag überhaupt eine Hilfe ist, dann kannst Du damit ganz einfach starten.
Eine aufrollbare Variante:
Sehr clever finde ich diese Idee, wenn Du keine freie Wand zur Verfügung hast oder Deine Designwand nur gelegentlich brauchst. Eine aufrollbare Variante!
Für eine solche Variante empfehle ich Dir Flanell. Dieser Flanell ist speziell für Design Wände konzipiert Du findest ihn bei uns im Shop.
Eine Designwand mit einer stabilen Rückseite:
Wenn Du Blocks auch mit Stecknadeln befestigen willst, benötigst Du eine richtige Rückseite, um die Du das Material spannst. Besonders gut finde ich diese Idee:
Im Baumarkt gibt es Isolationsplatten. Kaufe Dir eine möglichst große Variante, die komplett unbeschädigt ist. Du kannst auch mehrere Platten auf der Rückseite zusammenkleben.
Wenn Du Blocks auch mit Stecknadeln befestigen willst, benötigst Du eine richtige Rückseite, um die Du das Material spannst. Besonders gut finde ich diese Idee:
Im Baumarkt gibt es Isolationsplatten. Kaufe Dir eine möglichst große Variante, die komplett unbeschädigt ist. Du kannst auch mehrere Platten auf der Rückseite zusammenkleben.
Eine Designwand mit einer stabilen Rückseite:
Das Material Deiner Wahl (es gibt spezielles Filz und Flannel für die Designwand in einem extra-breiten Zuschnitt, Du findest sie hier bei uns im Shop) wird gebügelt, gespannt und um die Platten umgelegt. Auf der Rückseite kannst Du das Material mit einem Tacker befestigen. Eine solche Wand ist zwar groß aber gleichzeitig sehr leicht und kann auch auf leichten Wänden angebracht werden.
Eine aufstellbare Designwand
Für diese Variante habe ich mich entschieden. Meine Designwand habe ich mit einem Gestänge in einer Aufbewahrungstasche gekauft. Damit macht sie sich ganz klein, wenn sie nicht gebraucht wird. Der Beutel mit allen Teilen ist so groß wie eine kleine Yoga Matte und kann im Schrank verschwinden.
Gleichzeitig kannst Du sie genau dort hinstellen, wo Du sie brauchst. In gutem Licht oder direkt an der Nähmaschine.
Solche portablen Designwände sind optimal für alle, die kein Nähzimmer haben, die nur ab und zu patchworken, gerne zu Näh-Wochenenden und -Kursen fahren oder, wie ich, einfach keine freie Wand mehr im Nähzimmer hatten.
Ich bin mit meiner Designwand sehr zufrieden. Das Modell, das ich nutze, haben wir in zwei Größen in den Shop aufgenommen.
Warum gibt es den Bezugsstoff in unterschiedlichen Farben?
Viele Farben kommen vor dunklem Hintergrund viel besser zum Tragen. Besonders, wenn Du regelmäßig mit dunklen Hintergrundstoffen arbeitest. Deshalb findest Du auch diese Farbe bei uns im Shop.
Hast Du schon eine Designewand? Willst Du es wagen? Es ist ein schnelles Projekt und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du Deine Wand schon sehr bald nicht mehr missen willst.
Herzliche Grüße & viel Freude mit dem Design Deiner Quilts (und jetzt erstmal beim Umgestalten der Näh-Ecke!)
Barbara
Viele Designwände haben einen klassisch weißen Hintergrund.
Bis Kaffe Fassett, der Meister der Farben, seine Designwand gezeigt hat. Sie ist grau mit einem Orientierungsmuster. Inzwischen gibt es genau diesen Flanell von Free Spirit auch als Meterware zu kaufen, Du findest es bei uns im Shop.